【 DOCK 】Kunstraum

【 ReEngage: Kunst und Gesellschaft im Wechselspiel 】

Mi. 01. Januar

JAHRESPROGRAMM 2025

Ein lebendiges Archiv lebt vom Austausch und die Kunst davon, nicht nur betrachtet und abgenickt, sondern aktiv verhandelt zu werden. Durch die unmittelbare Lage im pulsierenden Kleinbasel steht DOCK im direkten Dialog mit der Quartierbevölkerung und fördert an der Schnittstelle zwischen Kunst, Vermittlung und soziokulturellem Aktivismus den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Im Jahr 2025 liegt der Fokus auf dem aktiven Miteinbeziehen und dem Zusammenbringen des Quartiers mit Künstler:innen des Archivs und auf einer Betrachtung von Kunst als Werkzeug für sozialen Wandel. Was muss das Archiv leisten, um nicht nur für, sondern mit der Bevölkerung gestaltet zu werden? Welche (un)sichtbaren Barrieren existieren und wie können diese mit den Mitteln der Kunst abgebaut werden?

Während wir im ersten Zyklusjahr von „Future Archive“ nach Innen schauten, wird der Blick im Jahr 2025 nach Aussen gerichtet — ins Quartier, die Strassen und die Stadt. Wir übertragen das Konzept des Archivs auf unsere Umgebung und stellen im 2025 alles ins Zeichen des Miteinanders. Es geht um Fragen der Partizipation, darum Türen zu öffnen und immer wieder künstlerische Ausflüge ins Quartier zu unternehmen. Die Künstler:innen im Jahresprogramm beschäftigen sich mit grundlegenden Fragen danach, wie wir Kontakt haben wollen und wer „wir“ eigentlich sind. In Workshops, Performanceserien, Ausstellungen und Vermittlungsprojekten werden die Binaritäten und Grenzen dieser Beziehungen immer wieder aufgelöst und Besucher:innen mehrfach unmittelbar in die künstlerischen Prozesse miteinbezogen.

Foto: Performance von Anna Byskov und Nika Timashkova im Rahmen des Wildwuchs Festivals 2023

【 hole, an introduction 】

Mi. 30. April

19.00 Uhr

ONE NIGHT

Performance von Sebi Mitra & Ness Kulmer

hole ist ein Raum der enthält. hole ist jedoch kein Ort, keine Lokalität. hole ist die Idee des Fehlens. hole kann gefüllt werden, hole kann entleert werden. Es ist ein Gefäss. Sobald es voll ist, läuft es über und strömt an die Oberfläche. Sobald es leer steht, ist es untätig, darauf wartend angeregt zu werden. hole ist wandelbar und die Existenz von hole liegt in der Transformation. hole ist ein Ort des Nichtseins (politisch-ideologisch, Queerness, etc.), ein nicht denken (Entnehmen, Spannung, Umwandlung, etc.). hole lebt fiktiv in dieser Realität. hole ist Besessenheit als Transformation. hole ist das penetriert-sein, das lustvolle. Der Wunsch nach hole als Raum ist der Wunsch, das Unmögliche wahrzunehmen und der Prozess des Nichtvorhandenseins als Methode. Wie verändert das den künstlerischen Arbeitsprozess? hole bohrt sich Loch für Loch immer tiefer (in sich selber). hole ist viel zu weit weg um wahrgenommen zu werden. All diese Abwesenheiten erzeugen hole als Medium des Potenzials. Ein Ausgangspunkt. Ein Grund zum Kreieren, sich aktiv zu beteiligen. Durch kulturelle Bezüge, Mythen, Geografien und Topografien werden die zwei Performer:innen eine Einführung in hole präsentieren. hole, an introduction ist nicht nur Theorie, sondern auch ein handelnder Ort. Ein Ort, in dem das Wühlen beginnt, um die Tunnel freizulegen. hole, an introduction ist ein grosses Fehlen. Ein Schlitz in der Gedankenvermittlung. Eine Performance. Was passiert, wenn etwas fehlt? Wenn es aber gleichzeitig von Potenzial nur so trieft? Was passiert, wenn der Fokus auf hole dich herab saugt? Was passiert, wenn nichts reproduziert wird? Was passiert, wenn nicht produziert wird?

© Abb. 1: Joshua Carter Belleville News-Democrat.

© Abb. 2: Salomé, Oper von Richard Strauss, Romeo Castellucci, 2019, Salzburger Festspiele

Unterstützt von Catapult.

【 cee (connect embrace experiment) 】

Do. 08. Mai – Mi. 28. Mai

IN PROCESS

Mi. 07. Mai

19.00 Uhr

VERNISSAGE

Do. 15. Mai

BRETTCHENWEB-WORKSHOP

3 Slots: 18:00 / 19:00 / 20:00 (mit Anmeldung)

Mo. 26. Mai

BRETTCHENWEB-WORKSHOP

3 Slots: 18:00 / 19:00 / 20:00 (mit Anmeldung)

Inspiriert vom Schaffen von Verbindungen durch meist textile Elemente, haben wir im DOCK die Möglichkeit, einen Einblick in den aktuellen Rechercheprozess der Basler Künstlerin Selina Gasser zu erhalten. Themen wie Herkunft, Kultur, Gesellschaft, Zugehörigkeit und Verwurzelung spielen in den Arbeiten von Selina Gasser eine zentrale Rolle und werden in verschiedenen Techniken aus der Textilgeschichte verarbeitet. In ihrem aktuellen Schaffensprozess liegt der Fokus auf der weiteren Erforschung und Auseinandersetzung mit der Technik des Brettchenwebens. In der kommenden Ausstellung im DOCK dürfen wir diese experimentelle Forschung mitverfolgen und gegebenenfalls Teil des Geflechts werden.

Begleitet wird die Ausstellung von zwei Brettchenweb-Workshops, in denen Interessierte die traditionelle, jahrtausendealte Technik des Brettchenwebens selbst erlernen und ausprobieren können.

Anmeldung für den Workshop hier.

【 SELL ME A QUESTION 】

Mi. 14. Mai – Mi. 18. Juni

BODENPROBEN

Mi. 14. Mai

17.00-21.00 Uhr

QUESTION SHOP

Fr. 30. Mai

17.00-21.00 Uhr

QUESTION SHOP

Mi. 14. Mai

19.00 Uhr

VERNISSAGE

Fr. 30. Mai

19.00 Uhr

HYBRID EVENT

«Public Space / Public Art»
a conversation with Parvez and Catherin Schoeberl

Mi. 11. Juni

19.00 Uhr

FINISSAGE

Hast du eine Frage, die etwas wert ist?
Bring sie mit – Parvez prüft ihren Wert.
Gute Fragen werden gekauft.

Am 14. Mai eröffnet der Künstler Parvez einen Laden im DOCK, in dem er Fragen von Besucher:innen ankauft.
Gesucht werden alle Arten von Fragen, die mit der Stadt und dem Hier und Jetzt zu tun haben – vom alltäglichen Leben über Kunst, Bildung, Arbeit, Gesundheit, Kinderbetreuung, Migration, Versicherungen, Lebenshaltungskosten, Stress, Liebe, Trennungen, Wirtschaft, Banken, Bürokratie, Diskriminierung, Wissenschaft, Umwelt, Geschichte, Zukunft, Politik, Feminismus, Patriarchat, Machtverhältnissen, Unterdrückung, Kolonialismus, Museen, Markt, Kriegen, Profiten, Anthropologie, dem Universum …

Kurz: alles, was dir im Kopf herumschwirrt.

Beste Preisgarantie!*
*Hängt vom Wert / Kontext / der Formulierung der Frage ab. Wenn dir der Preis nicht gefällt, bleibt die Frage bei dir.

【 Von der Höhlenmalerei zur Agrikultur 】

So. 11. Mai

14.00-17.00 Uhr

CO-COMPOSTING

Das Pflanzen ist eine uralte, ebenso komplexe wie intuitive Geste, die bis zu den Ursprüngen der Menschheit zurückreicht. Es ist eine einfache Geste: mit dem Finger ein kleines Loch in die luftige Erde graben, ein Samenkorn hineinlegen und vorsichtig bedecken. Diese archaische Geste verbindet den Menschen seit Jahrtausenden mit der Natur. Und wenn wir zu den Wurzeln dieser Geste zurückkehren, stellen wir fest, dass sie mit einer anderen, ebenso grundlegenden Handlung in Resonanz steht: dem Malen mit dem Fingerabdruck. Es sind die Punkte, die auf den verzierten Felswänden hinterlassen werden, die man überall auf der Welt findet. Sind diese Abdrücke Spuren der Zeit? Diese Fragen und Untersuchungen führten Saskia Edens im Laufe ihrer künstlerischen Arbeit dazu, die Mondphasen in die Abdruckserien zu integrieren.

In Verbindung zu ihrer künstlerischen Praxis bietet Saskia Edens in ihrem Atelier in Hégenheim am Sonntag, den 11. Mai einen Workshop an, in dem die Teilnehmenden selbst aktiv werden können und ausgehend von der Geometrie der Natur, insbesondere der Fibonacci-Sequenz (z.B. Sonnenblume) anhand von Fingerabdrücken Muster nachzeichnen. Diese werden anschliessend gemeinsam in kreativer Geste auf Erde übertragen und mit Samen bepflanzt.

Der Workshop berücksichtigt auch die biodynamische Landwirtschaft, bei der der Mondzyklus das Pflanzenwachstum beeinflusst. Es entsteht eine greifbare Verbindung zwischen der Kunst des Malens und der Kunst des Anbaus.

Anmeldung für den Workshop hier.