【 DOCK 】Kunstraum

【 Dear You – Brief shorts von Gin Burri 】

Sa. 08. November – Mi. 26. November

FILMSCREENING

Fr. 07. November

18.00 Uhr

VERNISSAGE

19 Uhr: Kurzfilmprogramm

20 Uhr: Listening to Letters

Manchmal lässt sich nur in Briefen fühlen, was gesagt werden muss. Das Kurzfilmprogramm Dear You versammelt drei Werke, in denen beides zusammenkommt.

Zwischen Schrift und Stimme begegnen wir drei verschiedenen Figuren und ihren Leben: Lézio Schiffke-Rodriguez befasst sich in seinem Brief «Las Mañanitas» (2024) – adressiert an den Queer-Theoretiker Paul B. Preciado – mit Differenz und Zugehörigkeit, politischer Theorie und persönlichem Erleben als Trans*Person; R.B. Lima schreibt sich in «It's not a Roadmovie» (2025) durch Orte und Erinnerungen an einen vergangenen Geliebten; und Diana Cam Van Nguyen wendet sich mit «Love, Dad» (2021) in animierten Fotografien an ihren Vater – ein Brief, der eine verworrene Beziehung vorsichtig neu zu denken versucht. Die intimen Archive zeigen, wie eng Erinnerung und Gefühl verbunden sind und wie die persönlichen Geschichten zugleich immer auch politisch sind.

Das Kurzfilmprogramm wird von Samstag, 8. November bis Donnerstag, 27. November als Loop im Schaufenster des DOCK zu sehen sein. Die Filme werden in Originalsprache (Spanisch, Portugiesisch, Tschechisch) mit Englischen Untertiteln gezeigt.

"Las Mañanitas" von Lézio Schiffke-Rodriguez 2024, 11 Min. Farbe OV/e
Schreiben eines Briefes an Paul B. Preciado, Philosoph und Trans- Filmschaffender, so, wie man einem Freund schreiben würde.

"It’s not a Roadmovie" von R.B. Lima 2025, 18 Min. Sw/Farbe OV/e
Als Ulisses Erinnerungen an eine Reise nach Kap Verde Revue passieren lässt, schreibt er einen Abschiedsbrief an Pedro.

"Love, Dad" von Diana Cam Van Nguyen 2021, 15 Min. Farbe OV/e
Die Autorin entdeckt Briefe wieder, die ihr Vater ihr aus dem Gefängnis geschrieben hat.


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Gin Burri ist freischaffende:r Philosoph:in und künstlerische:r Leiter:in des Lust*streifen Film Festivals. Daneben arbeitet they als Redaktor:in im Stadtkino Basel und schreibt Filmkritiken für verschiedene Medien. Der Fokus der kuratorischen Arbeit liegt auf der Reflexion und Infragestellung normativer Bildpolitiken aus queerer Perspektive.

【 Kunst als Katalysator: DOCK im Beratungsprozess mit Hybrid Project Space 】

Mi. 01. Januar

DIVERSITÄT

In der konkurrenzbetonten Kunstwelt und den limitierten Ausstellungsmöglichkeiten, die wir Künstler:innen bieten können, um Sichtbarkeit zu erlangen, wollen wir bestehende Unsichtbarkeiten bestimmter Personengruppen nicht weiter verstärken.

In den kommenden Jahren möchten wir daher bestehende Ausschlussmechanismen von gesellschaftlich diskriminierten Gruppen innerhalb unseres Kunstraums reflektieren und gezielte Massnahmen einleiten, um DOCK – ganz im Sinne der vorhandenen Bestrebungen und des internen Leitfadens – zugänglicher zu machen.

„Regional neu denken - gemeinsam mit jenen, die sich bisher ausgeschlossen fühlten.“ (Hybrid Project Space im Rahmen der Beratungssitzungen, 2025)

Verankert in einem lebendigen und vielsprachigen Quartier möchte DOCK den Fokus dabei auf die Schweiz als Migrationsgesellschaft legen und darauf, wie das Archiv und der Kunstraum sowohl für die internationalen, als auch migrantischen Künstler:innen Basels und für die vielfältigen Stimmen des unmittelbaren Quartiers geöffnet werden kann. Wir wollen herausfinden, ob und wie wir die bestehenden Initiativen im Quartier in unserem Programm abbilden, unseren Raum für Kollaborationen öffnen und unser Ausstellungsprogramm, sowie die Jahresthemen für die Nachbarschaft relevant machen können. Uns ist bewusst, dass die Kunstszene selbst schon Barrieren für marginalisierte Bevölkerungsgruppen aufweist und Hürden für Personen aus einkommensschwachen Elternhäusern oder mit Migrationsgeschichte bereithält. Daher ist eines unserer Ziele auch, jungen Erwachsenen durch neue Vermittlungsprogramme Einblicke in die Kunstwelt zu geben und einen niederschwelligen Zugang zu dieser zu ermöglichen.

Um diese Ziele auch tatsächlich zu verwirklichen arbeiten wir aktuell für einen Zeitraum von 3 Jahren mit der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia zusammen, die uns dabei unterstützt gemeinsam mit Expert:innen eine kritische Selbstverortung vorzunehmen und Visionen für die Zukunft zu entwerfen.

Tatkräftig beraten werden wir hierbei von den Expertinnen Kapi Kapinga Grab, dem Kollektiv Hybrid Project Space und Yasmin Afschar.

【 Auf eine Q.U.I.C.H.E. im Schaufenster 】

Mi. 30. Juli

17.30-18.30 Uhr

PODCAST

Q.U.I.C.H.E. im Gespräch mit Ruth Beck (Mit-Initiantin des DOCK)

Mi. 06. August

17.30-18.30 Uhr

PODCAST

Q.U.I.C.H.E. im Gespräch mit Natalie Raeber (Mitbegründerin von l-wiki.ch, das Wiki zur Lesbengeschichte der Schweiz)

Mi. 19. November

17.30-18.30 Uhr

PODCAST

Q.U.I.C.H.E. im Gespräch mit Hybrid Project Space – Kollektiv für inklusive Recherche

2025 nimmt das Q.U.I.C.H.E. Kollektiv drei ganz besondere Podcast-Folgen direkt im Schaufenster des DOCK auf – live und für alle besuchbar. Q.U.I.C.H.E. ist ein loses, semi-anonymes Kollektiv von queeren Menschen, die im Dunstkreis der Basler Kulturszene tanzen und ihre Gedanken zu inspirierenden Anlässen und Ausstellungen in Basel sowie Umgebung festhalten möchten. Q.U.I.C.H.E. spricht mit Künstler:innen und Archivar:innen darüber, warum Erinnern politisch ist, und bringen alternative, queere und nicht-normative Perspektiven auf Kultur und kollektive Erinnerung ein. Komm vorbei, schnapp dir ein Stück Quiche, stoss mit rosa Schaumwein an und werde Teil dieses lebendigen Archivs. Am 30. Juli spricht Q.U.I.C.H.E. mit Ruth Beck. Sie ist Mit-Initiantin des DOCK und Q.U.I.C.H.E. interessiert sich für die Praxis des Archivierens aus der Perspektive eines Off-Spaces. Am 06. August spricht Q.U.I.C.H.E. mit Natalie Raeber. Sie ist Mitbegründerin der Website l-wiki.ch. Das L-Wiki ist ein Wiki zur Lesbengeschichte der Schweiz und Q.U.I.C.H.E. interessiert sich für das Sammeln von Geschichten marginalisierter Identitäten. Am 19. November spricht Q.U.I.C.H.E. mit dem Kollektiv Hybrid Project Space, das sich mit inklusiver Recherche beschäftigt. Q.U.I.C.H.E. interessiert sich dafür, was das in der Praxis bedeutet.

Hier könnt ihr auf soundcloud den Podcast hören:

Auf eine Q.U.I.C.H.E. im Schaufenster - Folge 1 - Ruth Buck

Auf eine Q.U.I.C.H.E. im Schaufenster - Folge 2 - Natalie Raeber

【 «just one night more baby» von Liz Kleiner 】

Do. 27. November

13.30-22.00 Uhr

FILMSCREENING

Do. 27. November

19.30 Uhr

PERFORMANCE

«collective ritual of practices of care»
von Mel Hauswirth und Liz Kleiner

Videocity zu Gast im Dock: Queere Körper sind kraftvolle Manifestationen unserer Identität, die Räume einnehmen, transformieren und neu definieren. Die Ausstellung «I’m the space (that) I’m breathing» wurde 2024 über einen längeren Zeitraum in Zürich und Basel gezeigt und wird am 27. November im Rahmen einer eintägigen Veranstaltung erneut präsentiert. Die Videos werden den Raum im DOCK (noch) ein weiteres Mal einnehmen. Ab 13:30 Uhr werden die Videos in einer Endlosschleife gezeigt und ladet die Besucher:innen dazu ein, den Raum zu betreten und dort zu verweilen. Auf 19:30 Uhr findet ein performativer Dialog statt, der Körper und Sichtbarkeit miteinander verbindet.

«I’m the space (that) I’m breathing» versammelt eine Auswahl von Künstler:innen, deren Arbeiten sich mit der Komplexität und Bedeutung von Identitätsentwürfen, Utopien, gelebten Realitäten, Schmerz und Schönheit auseinandersetzen. Die Zusammenstellung der Werke lädt dazu ein, die Fluidität queerer Identitäten zu erfahren und zu reflektieren.

In einem System, in dem weiss-vorherrschaftliche, ableistische, hetero- und cis-normative Strukturen weiterhin versuchen, zu dominieren, bieten die präsentierten Videos kraftvolle und individuelle Gegenpunkte: Sie sind Ausdruck von Widerstand, Aktivismus und Sensibilität. Jedes Video ist ein Fenster in die vielschichtigen Realitäten, die queere feministische Perspektiven prägen. Die unterschiedlichen Videos erzählen von der Erforschung der eigenen Identität, der Reflexion gesellschaftlicher Ungerechtigkeiten, von spielerischen und utopischen Weltentwürfen, von Fluidität im Sein, kollektiver Verbundenheit und der Kraft der Selbstbestimmung. Verschiedene stilistische Mittel und Erzählformen vereinen dabei die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen in «queeren Fenstern». Die gezeigten Werke veranschaulichen, wie sie nicht nur auf gesellschaftliche Herausforderungen reagieren, sondern auch eine kraftvolle Quelle der Inspiration und des Wandels sind.

【 In Response von shhhh 】

Do. 18. Dezember – Fr. 23. Januar

AUSSTELLUNG

Mi. 17. Dezember

18.00 Uhr

VERNISSAGE & PERFORMANCE

Fr. 23. Januar

18.00-02.00 Uhr

MUSEUMSNACHT

«In Response» vom Kollektiv shhhh ist eine lebendige, prozessorientierte Installation, die das Lauschen, Wahrnehmen und Reagieren ins Zentrum stellt. Während der Vernissage verweben sich Klang, Malerei und Publikum durch Live-Improvisation, Aufzeichnung und Archivierung miteinander. Stimmen, Gesten und Geräusche verschmelzen zu einer sich entwickelnden Komposition und verwischen dabei die Grenzen zwischen Innen und Aussen, Performer:in und Beobachter:in. Was in diesem Moment geschieht, bildet die Ausstellung selbst: Spuren von Klang, Bild und Präsenz bleiben zurück und schwingen im Raum weiter. Die Arbeit bleibt im Fluss – ein resonanter Körper, geformt durch kollektive Aufmerksamkeit und Transformation.

In Kooperation mit dem Institut Kunst Gender Natur, Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW, stehen auch dieses Jahr die Räumlichkeiten von DOCK den Studierenden zur Verfügung. Das shhhh Kollektiv, das aus den Studierenden Benjamin Kaczor, Amelia Mroczkowska, Thalles Piaget und Lea Pusch besteht, kreiert die Ausstellung «In Response».