【 Natur als Pflicht von Kollektiv Hotel Regina 】
Sa. 27. September – Do. 16. Oktober
AUSSTELLUNG
Fr. 26. September
19.00 Uhr
VERNISSAGE
mit Filmscreening "Steil am Wind" um 20 Uhr
Do. 16. Oktober
18.00 Uhr
FINISSAGE
Finissage mit Workshop "Cast your own concrete Gartenplättli"



Natur als Pflicht: Unser heutiges kulturelles Verständnis des Naturbegriffs geht auf die Romantik zurück. Zur Erfindung der Natur stellten die Alpen, neben anderen Landschaften, die nötige Kulisse zur Verfügung. Seitdem wird hier die Natur ganz besonders eifrig verklärt, denn die Alpen eigneten sich nicht nur prächtig als Symbol der nationalen Einheit, sondern liessen sich auch touristisch gewinnbringend vermarkten. Seitdem gilt die Naturverbundenheit als obligatorische Tugend, deren Fundament aus den jährlichen Skiferien besteht. Bei der Natur geht oft vergessen, dass jede Erfindung, jede Geschichte den Menschen ins Zentrum stellt. Das Kollektiv Hotel Regina versucht mit drei Arbeiten, die Beziehung zur Natur zu überprüfen – die eigene, sogenannte Naturverbundenheit.
Mythos Bergsee.
Der Bergsee scheint der Schmelztiegel der Naturlandschaft (= Alpenlandschaft) zu sein. (s. Oeschinensee.) Dabei gibt es praktisch keine natürlichen Bergseen; die meisten sind künstlich aufgestaut und daher technische Anlagen. Und wo sie auf natürliche Weise entstehen (Blatten), sind sie wiederum nicht erwünscht. Das ist interessant, weil die Romantik gerade am Unheimlichen (schön und gefährlich) ihre Aufladung bekommt. Wie auch immer, im Film «Steil am Wind» (2018 - 2020) möchte das Kollektiv Hotel Regina einen Pumpspeicherstausee besegeln, um ihn in die Logik der Alpenlandschaft zu integrieren (Sport). Im Video «Die Jagd» (Bruggerberg bei Nacht) (2024) erkundet das Kollektiv Hotel Regina, ausgestattet mit vielen Lichtquellen, den Bruggerberg bei Nacht. Dabei entsteht der Raum mit der Begehung und unterwirft sich der jeweiligen Art der Begegnung. Die Wahrnehmung des Waldes auf dem Bruggerberg, der dem Kollektiv eigentlich sehr bekannt ist, wird skurril; besonders die Bauten und andere menschliche Eingriffe ins Gehölz. Unheimlich.
Mähkanten – sie werden an der Grenze vom Rasen zum Rabattli eingesetzt und erlauben neben Freiform-Gartendesign auch das Mähen des Rasenrandes ohne Längenvariation der gestutzten Halme. Das Kollektiv Hotel Regina kreiert aus diesem eigenartigen Baumaterial einen ansehnlichen Berg.
Workshop während der Finissage: "Cast your own concrete Gartenplättli"
Beton hat Hochkonjunktur. Selbst im Garten geht ohne Beton scheinbar nichts. Terassenplatten, Mähkanten, Rasengittersteine für die Versickerung vor dem Carport (siehe Schwammstadt), Pflanzringsteine für die begrünte Stützmauer, Beton-Holzbohlen "rustikal", Deko-Pinienzapfen, Beton-Brunnentrog "barock“ – Beton ist grenzenlos und billig. Für ein paar Stunden steigt das Kollektiv Hotel Regina ebenfalls ins Beton-Business ein: Zusammen kreieren wir Giessformen aus Holz und füllen sie mit Schnellbeton. Grün 80 lässt grüssen.
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Das Kollektiv Hotel Regina wurde 2016 in Basel gegründet und arbeitet seitdem ohne erfolgreichen Durchbruch in der Schweiz, Deutschland und Italien. In Frankreich, Österreich und dem Fürstentum Lichtenstein ist das Kollektiv gänzlich unbekannt, was aber im letzten Fall nicht sonderlich schmerzt. Das Kollektiv Hotel Regina macht Kunst – was und wie genau ist Kontextabhängig. Das heisst so viel wie: Sie sind sich selber unsicher. Aufgrund dieser Unsicherheit, Flüchtigkeit und verweigerten Verortung – will sagen: Prozesshaftigkeit – hat das Kol...
【 SOAP von Alexandra vom Endt 】
Fr. 24. Oktober – Do. 13. November
EINZELAUSSTELLUNG
Do. 23. Oktober
19.00 Uhr
VERNISSAGE
Do. 06. November
19.00 Uhr
PERFORMANCE & WERKGESPRÄCH
Do. 13. November
16.00 Uhr
FINISSAGE
mit der Künstlerin




Was bedeutet es, die Welt nicht nur zu denken, sondern sie körperlich zu erfahren – durch Bewegung, Berührung, Wiederholung? Alexandra vom Endt interessiert sich für die Verbindung von Material, Erinnerung und Körper. Ausgangspunkt ist dabei oft die Geste: Gewachstes Papier wird geknickt, geknüllt, gefaltet oder bombiert. Bewegungen werden sichtbar gemacht, Grenzen ausgelotet. Wie viel Stabilität ist möglich, bevor die Gravitation grosse Werke in sich zusammensinken lässt? Das monotone Wachsen der riesigen Papierbahnen katapultiert die Künstlerin unversehens in die Vergangenheit: Als junge Frau steht sie in der Hotelwäscherei ihrer Eltern, führt mit ausgestreckten Armen die feuchten Leintücher in die Mangel, hebt die zerknüllten Stoffe aus der Winde, glättet, stapelt, ordnet… Ihre Muskeln haben die repetitiven Bewegungsabläufe gespeichert, die Erinnerung in ihre Fingerkuppen gebrannt. Ganz glatt ist auch heute die Haut beim Hantieren mit dem Wachs… vage zeichnen sich vor ihrem inneren Auge Wäscheberge vor den Hotelzimmern ab; liegt auch jede Seife am richtigen Ort?
Für die Ausstellung im DOCK nimmt Alexandra vom Endt diese Erinnerungssplitter wieder auf. Die gezeigten Objekte zeigen keine reale Situation, sondern eine Meditation über Zeit, Erinnerung und die Kraft des Körpers, die Vergangenheit lebendig zu halten, lange bevor wir sie bewusst greifen können. Die betrachtende Person wird eingeladen, ihre eigenen Bezüge zu schaffen und sich auf das formale Spiel mit der Transparenz und der Erscheinungsform des Materials einzulassen. Seit geraumer Zeit beschäftigt sich die Künstlerin mit dieser Untersuchung von Erinnerungsmechanismen, gepaart mit repetitiven Aufgabenstellungen. Dabei schätzt sie das meditative Moment, das es ihr ermöglicht, sich auf vielfältige Weise zwischen kritischer Betrachtung des Zeitgeschehens und Privatem zu bewegen. So entwickelte sie auch die gleichnamige Performance, welche die Ausstellung ergänzt.
【 Dear You – Brief shorts von Gin Burri 】
Sa. 08. November – Mi. 26. November
FILMSCREENING
Fr. 07. November
18.00 Uhr
VERNISSAGE
19 Uhr: Kurzfilmprogramm
20 Uhr: Listening to Letters


Manchmal lässt sich nur in Briefen fühlen, was gesagt werden muss. Das Kurzfilmprogramm Dear You versammelt drei Werke, in denen beides zusammenkommt.
Zwischen Schrift und Stimme begegnen wir drei verschiedenen Figuren und ihren Leben: Lézio Schiffke-Rodriguez befasst sich in seinem Brief «Las Mañanitas» (2024) – adressiert an den Queer-Theoretiker Paul B. Preciado – mit Differenz und Zugehörigkeit, politischer Theorie und persönlichem Erleben als Trans*Person; R.B. Lima schreibt sich in «This is not a Roadmovie» (2025) durch Orte und Erinnerungen an einen vergangenen Geliebten; und Diana Cam Van Nguyen wendet sich mit «Love, Dad» (2021) in animierten Fotografien an ihren Vater – ein Brief, der eine verworrene Beziehung vorsichtig neu zu denken versucht. Die intimen Archive zeigen, wie eng Erinnerung und Gefühl verbunden sind und wie die persönlichen Geschichten zugleich immer auch politisch sind.
Das Kurzfilmprogramm wird von Samstag, 8. November bis Donnerstag, 27. November als Loop im Schaufenster des DOCK zu sehen sein. Die Filme werden in Originalsprache (Spanisch, Portugiesisch, Tschechisch) mit Englischen Untertiteln gezeigt.
"Las Mañanitas" von Lézio Schiffke-Rodriguez 2024, 11 Min. Farbe OV/e
Schreiben eines Briefes an Paul B. Preciado, Philosoph und Trans- Filmschaffender, so, wie man einem Freund schreiben würde.
"It’s not a Roadmovie" von R.B. Lima 2025, 18 Min. Sw/Farbe OV/e
Als Ulisses Erinnerungen an eine Reise nach Kap Verde Revue passieren lässt, schreibt er einen Abschiedsbrief an Pedro.
"Love, Dad" von Diana Cam Van Nguyen 2021, 15 Min. Farbe OV/e
Die Autorin entdeckt Briefe wieder, die ihr Vater ihr aus dem Gefängnis geschrieben hat.
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Gin Burri ist freischaffende:r Philosoph:in und künstlerische:r Leiter:in des Lust*streifen Film Festivals. Daneben arbeitet they als Redaktor:in im Stadtkino Basel und schreibt Filmkritiken für verschiedene Medien. Der Fokus der kuratorischen Arbeit liegt auf der Reflexion und Infragestellung normativer Bildpolitiken aus queerer Perspektive.
【 Stellenausschreibung - Künstlerische Leitung 30% 】
Fr. 10. Oktober – Mo. 10. November
STELLENAUSSCHREIBUNG
DOCK sucht Künstlerische Leitung in 30% ab Februar 2026


STELLENAUSSCHREIBUNG
Künstlerische Leitung (30%)
ab Februar 2026
DOCK ist ein Hybrid zwischen dienstleistungsorientierter, nachhaltig aufgebauter Recherchestelle und experimentierfreudigem OffSpace. Zwischen Schaufenster und Treffpunkt, schlägt DOCK Brücken zwischen künstlerischer Praxis und Fragen des Zusammenlebens, der Demokratie und der Kunstkritik. Neben wechselnden Ausstellungen, Diskurs- und Vermittlungsformaten, besteht DOCK aus einem Archiv, das rund 300 zeitgenössische Basler Kunstschaffende vertritt. Dieses beinhaltet eine Kunstausleihe, eine Onlinedatenbank sowie ein physisches Künstler:innenarchiv.
Die Stelle der künstlerischen Leitung bietet Einblicke in die Tätigkeit eines zeitgenössischen Kunstraum und die kuratorische Arbeit eines Offspaces. Die Tätigkeit ermöglicht direkte Kontakte zu lokalen Kunst- und Kulturschaffenden, sich im Bereich der Kunstvermittlung einzubringen, sowie Erfahrung in der Gestaltung eines künstlerischen Programms zu sammeln. Die künstlerische Leitung wird unterstützt von einer administrativen Leitung, die das Fundraising, Berichte und buchhalterische Aufgaben betreut und bei Fragen jederzeit unterstützend zur Seite steht. Zudem untersteht der künstlerischen Leitung ein Team aus zwei Mitarbeitenden, die sich um das DOCK Archiv, die Medienarbeit und die DOCK Ausleihe kümmern sowie kuratorisch assistieren.
Die Details zur Ausschreibung findest Du hier
Die Bewerbung findet über folgendes Onlineformular statt: hier
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