【 ReEngage: Kunst und Gesellschaft im Wechselspiel 】
Mi. 01. Januar – Mi. 31. Dezember
JAHRESPROGRAMM 2025

Ein lebendiges Archiv lebt vom Austausch und die Kunst davon, nicht nur betrachtet und abgenickt, sondern aktiv verhandelt zu werden. Durch die unmittelbare Lage im pulsierenden Kleinbasel steht DOCK im direkten Dialog mit der Quartierbevölkerung und fördert an der Schnittstelle zwischen Kunst, Vermittlung und soziokulturellem Aktivismus den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Im Jahr 2025 liegt der Fokus auf dem aktiven Miteinbeziehen und dem Zusammenbringen des Quartiers mit Künstler:innen des Archivs und auf einer Betrachtung von Kunst als Werkzeug für sozialen Wandel. Was muss das Archiv leisten, um nicht nur für, sondern mit der Bevölkerung gestaltet zu werden? Welche (un)sichtbaren Barrieren existieren und wie können diese mit den Mitteln der Kunst abgebaut werden?
Während wir im ersten Zyklusjahr von „Future Archive“ nach Innen schauten, wird der Blick im Jahr 2025 nach Aussen gerichtet — ins Quartier, die Strassen und die Stadt. Wir übertragen das Konzept des Archivs auf unsere Umgebung und stellen im 2025 alles ins Zeichen des Miteinanders. Es geht um Fragen der Partizipation, darum Türen zu öffnen und immer wieder künstlerische Ausflüge ins Quartier zu unternehmen. Die Künstler:innen im Jahresprogramm beschäftigen sich mit grundlegenden Fragen danach, wie wir Kontakt haben wollen und wer „wir“ eigentlich sind. In Workshops, Performanceserien, Ausstellungen und Vermittlungsprojekten werden die Binaritäten und Grenzen dieser Beziehungen immer wieder aufgelöst und Besucher:innen mehrfach unmittelbar in die künstlerischen Prozesse miteinbezogen.
Foto: Performance von Anna Byskov und Nika Timashkova im Rahmen des Wildwuchs Festivals 2023
【 Raumexperiment fffff fermentations Kollektiv 】
Di. 04. Februar – Sa. 22. März
RAUM-RECHERCHE-INTERVENTION
fffff fermentations Kollektiv
Mi. 26. Februar
17.00 Uhr
INTERVENTION
Das fffff Fermentations-Kollektiv gibt einen Einblick in den künstlerischen Prozess
Sa. 22. März
15.00-18.00 Uhr
VERNISSAGE
Breadstravaganza: Esse das Archiv
Während der Veranstaltung «Breadstravaganza» gibt es die Gelegenheit, das DOCK Archiv in seiner Übersetzung durch das fffff Fermentations-Kollektiv zu erleben und zu verkosten. Zum Abschluss ihres Projekt präsentieren Leah Nehmert, Mariana Murcia und Laurie Mlodzik ihren Prozess und einige der Spuren, Brote, Hefen und Körner, die sie in ihrer blubbernden und bindenden Zusammenarbeit mit den Künstler:innen des Archivs hergestellt haben.

Andere haben riesige Eingangshallen, DOCK hat einen Raum, der viel können muss: Ein Hybrid aus Archiv, Ausstellungsraum, Büro und Ort der Recherche. Das raumgreifende Kunstarchiv spielt dabei eine verbindende und elementare Rolle; denn hier ist das Wissen gespeichert, das DOCK vermittelt, zeigt und verhandelt. Hier befindet sich Potential aus 300 Denkräumen, die sich in Archivboxen verbergen. Wie können sie räumlich greifbar werden? Wie kann das Archiv zu einem physisch-körperlichen Erfahrungsraum werden, der experimentelle Formen der Recherche und Auseinandersetzung mit Kunst ermöglicht?
Kann das Archiv zu einem Ort des sozialen Austauschs werden? Wo ganz ohne Elitarismus über die Kunst in den Boxen gesprochen und sich mit Künstler:innen, Nachbar:innen und Kurator:innen ausgetausch werden kann? Wo Erfahrung ästhetisch-sinnlich auch durch den Körper und vielleicht sogar durch den Magen geht? Der Herausforderung, dem Archiv im Raum eine neue Form zu geben, nimmt sich in diesem Jahr das fffff Kollektiv an.
Gegründet im Herbst 2020 ist fffff ein Kollektiv mit Sitz in Basel, das von Leah Nehmert, Mariana Murcia und Laurie Mlodzik geleitet wird. Durch die Arbeit mit Fermentationsprozessen erforschen sie die Welt, die uns umgibt, und lernen, ganz verschiedenartige Wesen zu kultivieren und mit ihnen zu leben. Durch diese lebendigen Kulturen erforschen sie unsere Beziehung zu den Mikro- und Makrokosmen des Lebens, der Nahrung, der Zeit und des Raums. Ihr wichtigstes Anliegen ist es dabei, die Erfahrungen und Fermente, die sie gesammelt haben, mit ihrem Umfeld zu teilen, um das Bewusstsein und die Sensibilität für die fruchtbaren Möglichkeiten zu schärfen, die sich aus der Kontamination und dem Kontakt mit anderen ergeben — von den menschlichen sozialen Interaktionen am Esstisch bis hin zu den Wechselwirkungen zwischen Gemüse und Bakterien oder Zucker und Hefen, die unsere fermentierten Speisen bestimmen.