【 Die Milch kocht – Editionen, Multiples, Postkarten, Plakate 】
Di. 01. Dezember – Mi. 23. Dezember
GASTSPIEL
Das Projekt "Die Milch kocht" entstand aus dem Wunsch heraus, einen Beitrag zur Regionale zu leisten, der aus den Möglichkeiten und spezifischen Ressourcen des DOCK (Archiv und Kunstraum) hervorgehen sollte. Die Idee bestand darin, parallel zu den anderen Ausstellungsräumen einen temporären Laden für Kunstpublikationen, Editionen und bibliophile Multiples zu realisieren.
"Die Milch kocht" wollte einerseits als Kunstaktion und Ausstellung verstanden werden, andererseits den Versuch darstellen, einen Ort der Vertiefung zu schaffen. Dabei war das Ziel, dem interessierten Publikum einen Einblick in die im Medium Buch vermittelte Kunst zu bieten. Im Rahmen des Projektes konnte nicht die Rede davon sein, dem Anspruch einer wissenschaftlich recherchierten Übersicht über das Kunstschaffen der letzten Jahre und Jahrzehnte zu genügen. "Die Milch kocht" zeichnete jedoch in Ansätzen den Wandel in der Bedeutung von Katalogen und Publikationen nach. Wurden in den 1980er-Jahren die Bücher häufig von den Künstlern mit einfachen Mitteln und kleinem Budget hergestellt, entstehen heute Publikationen eher in jungen und ambitionierten Grafikbüros mit raffinierten und aufwendigen Gestaltungsmöglichkeiten. Nach wie vor steht diesen aber eine Fülle von Editionen, sowie von Künstlern geschaffene Unikate zur Seite.
Sowohl die Einrichtung des Ladens mit entsprechendem Mobiliar, als auch die visuelle Vermittlung, z. B. die von Künstlern überarbeiteten Weltformatplakate und Flyer gehörten zum Konzept und wurden extra für die Ausstellung geschaffen. Das Wichtigste aber, die 'Füllung der Regale', die Bücher und Broschüren, Postkarten Hefte und Multiples, wurde dann von annähernd 200 Künstlern beigesteuert und boten ein reiches Sortiment.
Mit wenigen Ausnahmen wurden die ausgestellten Kataloge und Bücher im Zeitraum der letzten dreissig Jahre publiziert und geschaffen. Alle Beiträge stammten von Künstlern und Künstlerinnen, die in der Basler Kunstlandschaft verankert oder aus ihr hervorgegangen sind. "Die Milch kocht" war das Produkt eines Künstlernetzwerkes. Es konnte nur entstehen, weil Künstlerkollegen und Freunde ihre Publikationen zum Weiterverkauf zur Verfügung gestellt haben. Unterstützt wurde die Aktion durch Hinweise von Buchhandlungen und Verlagen. Für "Die Milch kocht" wurden 60 Plakate im Siebdruck hergestellt. Die Hälfte wurde an Künstler zur weiteren Bearbeitung weitergegeben. Daraus sind Unikate entstanden, die in der Stadt an verschiedenen Orten in Innenräumen ausgehängt wurden und nun im dock zu moderaten Preisen erworben werden können. Als Gast stellte Peter Suter an der Vernissage eine Künstlerpublikation als fotografische Reise über ein Bild von Niklaus Stoecklin vor. Die Begeisterung für's Thema Künstlerbuch bewog uns, weiterhin mit gewissen Verlagen und einzelnen Künstlern zusammenzuarbeiten und uns mit der Frage einer Bücherplattform auseinanderzusetzen.
Das Organisationsteam: Mathias Huber, Maja Rieder, Lothar Jäggi, Cécile Hummel, Ruth Buck, Yvonne Müller, Sybille Völklin, Laura Schuppli, Isabelle Baume, Bernadette Gürber, Doris Lasch, Annegret Eisele, Christian Müller, Marion Ritzmann, Selma Weber, Denis Handschin und Mia Bailey.