【 en passant 】
Fr. 07. Juni
SPEED SPEECH
Zum Artists' Window "en passant"
Beate Florenz gefiel die Idee, das Thema des "en passant" im DOCK mit der Schaufensterausstellung zum öffentlichen Publikum zu wählen. En passant, was auf den Passanten, das Flanieren und das Zufällige im Alltäglichen entdecken verweist mit den Schaufenstern, die die Städter auf das Neue zu entdecken hinweisen wollen.
In Installation/Assemblage Illumination (2013) weist sie auf Thomas Ritz' Fragestellungen hin, welche die bildende Kunst seit jeher interessierte: die Erscheinung des Bildes, unsere Wahrnehmung, die Frage nach dem Bild und dem Rahmen. Seine auf das Glas gezogenen schwarzen Streifen, die Teilsichten verdecken und Durchsichten ermöglichen, verweisen auf eine zügige Malweise, welche sich mit den im Rücken vorbeifahrenden Trams verbinden und zu einer neuen Wirklichkeit vermischen.
In derweilen (2001-2013) von Georgette Maag gehen die fünf Videoloops mit ihren alltäglichen Bildläufen nicht nur visuell durch die Spiegelung der Umgebung eine Symbiose ein. Einige Loops werden erkannt als Ausschnitte der unmittelbaren Umgebung. Es beginnt ein Vergleichen der Wirklichkeiten. Gleichzeitig werde ich eingefangen und bin mitten im Geschehen, denn die Tramstation im Werk von Maag ist dieselbe hinter mir und plötzlich bin ich selbst mitten im Geschehen.
Borners Werk Wirklichkeiten (2013) wird durch die gesetzte Spiegelfolie zur Reflektierfläche des Jetzt, das sich immer wieder verändert. Die ganze Umgebung wird zu einem riesigen Ab-bild der heutigen Zeit dieses Ortes. Es ist ein riesiger gebogenener Spiegel, wie er in den Zeiten des Barock beliebt war und eine zentrale Rolle spielte.
Beate Florenz, Professur Kunst- und Designvermittlung, lgk / HGK / FHNW