【 Suche nach vergessenen Träumen 】
Di. 17. Juli
SPEED SPEECH
Zum Gastspiel "Suche nach vergessenen Träumen"
Alex Bleulers (*1988) Motive entstehen oft erst im Verlauf ihrer Entwicklung aus dem Bild heraus: ob als Zeichnung – mit Bleistift, Kohle oder schwarzer Pastellkreide – oder Ölmalerei spielt dabei keine Rolle. Drei Stichworte stechen beim Betrachten seiner Werke immer wieder ins Auge:
Figurativ: Im Zentrum seiner Werke stehen oftmals menschliche Gestalten, gnomartige Wesen oder Gesichter, die sich aus dem Bildgrund schälen oder auch Naturelemente, wie Bäume, Baumstrünke und Wurzeln, die über die Bildgründe wachsen oder aus denen heraus sich die figürlichen Motive entwickeln. Verrenkt scheinen seine wurzelknolligen Leiber aus dem unterirdischen Dunkel zu wachsen: in embryonaler Stellung aus ihrem eigenen Höhlenraum.
Expressiv: Alex Bleuler arbeitet oft mit ungemischt kräftigen Farben, die er innerhalb der Malerei kontrastreich einsetzt oder sehr expressiven Formen und Körperhaltungen, die von organisch gewachsen bis zum Teil sehr verrenkt wirken, die den Blick des Betrachters aber in jedem Fall anziehen.
Traumhaft: einige seiner Werke haben etwas transparent-auratisches – etwa die zahlreichen weiss-rosa Phantomgesichter, die aus dem Grün erscheinen. Dabei interessiert es Alex Bleuler immer wieder, wie weit sich ein Motiv reduzieren lässt und es dennoch die Aufmerksamkeit des Betrachters einfängt, weil er überzeugt ist, dass es spannender ist, nicht alles malerisch fertig auszudefinieren, sondern es den verschiedenen Ansichten zu überlassen.
Janine Schmutz, Kunsthistorikerin