【 Zufallsprinzip Archiv 】
Di. 25. September
19.30 Uhr
9x9 SPEAKING CORNER
Von Ordnungs- und Unordnungslieben, generell und im Bücherregal – wir mögen es wenn die Dinge ihre Ordnung haben und gerade Bücher stehen gerne brav alphabetisch, thematisch oder chronologisch geordnet in den Regalen. Mit den Sammlungen der Stiftung Sitterwerk in St.Gallen wird diese Ordnungsliebe immer wieder herausgefordert und thematisiert. Die rund 25’000 Bände zu Kunst, Architektur und Werkstoffkunde der Kunstbibliothek sind durch eine RFID-Leseautomatik erschlossen. Diese erlaubt eine permanente Inventur und damit eine dynamische Ordnung, die sich den Benutzern anpasst, welche themenspezifisch oder auch assoziativ Bücher in den Regalen zusammenstellen können. Die Sammlung des Werkstoffarchivs präsentiert im gleichen Raum rund 2’500 Materialmuster unterschiedlicher Art und Herkunft und erlaubt Recherchen, in denen Bücher und Materialmuster gemeinsam verwendet werden können.
Eine solche Aufstellung erlaubt persönliche, spezialisierte oder zufällige Recherchen. Gleichzeitig steht sie einer konventionellen Nutzung mitunter im Weg. Wie also kann ein spezifisches Ordnungssystem die Recherchemethoden und -ergebnisse direkt beeinflussen? Und was heisst dies für die Gestaltung der Arbeitsumgebung einer Bibliothek? Wie arbeiten wir mit konventionellen Mitteln (Tisch und Bleistift) oder neuen digitalen Anwendungen, die Recherchen und Recherchierende verknüpfen? Diese Fragen und die Debatte um das Potential und die Herausforderungen von alternativen, persönlichen Ordnungssystemen möchten wir gemeinsam mit Roland Früh, dem Leiter der Kunstbibliothek Sitterwerk in St. Gallen, diskutieren.
Projektverantwortliche: Gabriella Disler
Bildnachweis: Katalin Deér