【 Buchpräsentation: Spiel der Spiegelungen 】
Sa. 01. Dezember
ONE NIGHT
Damaris Gehr, die sich in Venedig während ihres Studiums der Philosophie an der Universität Ca' Foscari von 1997 bis 2003 aufhielt, wurde von dieser Stadt zu einer differenzierten Wahrnehmung verleitet. Die Fotografie stellte für sie eine spezielle Art dar, sich mit diesem Ort auseinanderzusetzen. Sie zeigt die gespiegelte, umgekippte Stadt weich verformt und in spielerische Fragmente zersetzt. Die Fotos, die den Prozess der Wahrnehmung vermitteln, sind oft dem Detail gewidmet und halten Situationen fest, die leicht zu übersehen sind.
Ausgangspunkt für die verschiedenen Textarbeiten Olga Zimmelovas sind jeweils Notizen, die sie sich während der Ausführung der Malerei, der Arbeiten im Freien, der Installationen und Videoarbeiten macht. So auch dieser Text, der auf den Notizen basiert, die während Zimmelovas Werkaufenthalt im Schweizerischen Institut in Venedig anlässlich des Projektes Quadro Veneziano (2006) entstanden sind, und zwar während der Aufnahmen, der Sichtung und Bearbeitung des dieser Arbeit zugrundeliegenden Videomaterials.
In jener Arbeit liess Olga Zimmelova ein Pinselstrichbild über die Wasseroberfläche der Kanäle Venedigs gleiten und brachte es auf diese Weise in Beziehung zu den Spiegelungen der Stadt. Jene Kontextualisierung des Bildes wird in diesem Buch auf sprachlicher Ebene reflektiert. So wie sich das Pinselstrichbild in die vorgefundene Umgebung einfügt, bringt der Text wahrnehmungs- und kunstbezogene Gedanken in Verbindung.