【 Das Quadratgedicht - Formen und Sprachen 】
Di. 25. Juni
20.00 Uhr
9x9 SPEAKING CORNER
Quadratgedichte in verschiedenen Sprachen, Schriftzeichen und Formen werden hier projiziert und kommentiert, zwischen Literatur und Kunst. Die Beispiele zeigen eine erstaunliche, wenig bekannte Seite der Geschichte der Poesie. In China, Arabien, Alt-Mexiko, oder im Abendland bei den Römern, im Mittelalter, im Barock, und der Moderne wurden Quadratgedichte geschrieben. Zeitgenössische Künstler und Dichter haben sich auch für diese Gattung interessiert.
Das Quadratgedicht steht als Spannung zwischen der statischen visuellen Form und dem beweglichen Strom der Sprache. Als Geist gegen Chaos oder Basis für einen Bau versucht es, geometrisch-meditativ, eine eigene ästhetische Aura jenseits der rationalisierenden Ikone des industriellen Designs zu gewinnen.
Der experimentelle Lyriker Jean-René Lassalle hat während der Arbeit an seinen eigenen "poèmes carrés" in verschiedenen Epochen recherchiert und eine Anthologie von Quadratgedichten aus aller Welt gesammelt.
Jean-René Lassalle: geboren 1961 in Südfrankreich, arbeitet in Freiburg im Breisgau. Er schreibt Gedichte mit musikalischen Strukturen, in mehreren Sprachen (Triling, 2008) oder auf Französisch (Poèmes carrés, 2012). Auszüge in der deutschen Übersetzung von Franz Josef Czernin in der Zeitschrift "Mütze #2" (Hsg: Urs Engeler). 2012 Mentor an der Hochschule der Künste Bern. 2013 Teilnahme am Künstlerbuch-Festival "Book Machine Paris" im "Centre Pompidou".