【 Performancearchiv 】
Do. 16. Oktober
19.00 Uhr
ONE NIGHT
archiv performativ dockt an: Die Videos der im Kaskadenkondensator von 1998 - 2008 aufgeführten Performances sind nun im DOCK öffentlich zugänglich. Aus diesem feierlichen Anlass stellt Pascale Grau entlang dieser Sammlung das praxisorientierte Vermittlungsinstrument ‚archiv performativ’ vor. Sie zeigt Lesarten auf, wie Artefakte und Dokumente einer vergangenen Performance diese tradieren und weiterschreiben können.
Eine umfassende Dokumentenlage, die mehrere Artefakttypen einschliesst, bildet gemäss ihrer Forschungen die Grundlage für Weiterschreibung und historische Aufarbeitung von Performancekunst. Der Artefakt-Typ der Videoaufzeichnung, insbesondere die ungeschnittene, ist für die forschende Beschäftigung mit Performances besonders interessant. Eine Videoaufzeichnung kann aufgrund seiner zeitlichen und audiovisuellen Struktur eine Vielzahl an Informationen des Live-Moments überliefern: die zeitliche Dimension, Bewegungen und Abläufe, die akustische Ebene, die ambientale Situation und räumliche Faktoren. Die olfaktorische Ebene und die Body-Body-Transmission.
Die eigentliche Performance, als Live-Kunst kann das Medium Video aber ebenso wenig überliefern, wie andere Formen der Dokumentation. Die individuelle Einschreibung ins Körpergedächtnis kann ein Video nicht aufzeichnen und somit auch nicht zukünftigen interessierten Personen überliefern. Vielmehr bieten Dokumente wie andere Artefakte neue Möglichkeiten, eine Performance ins kulturelle Gedächtnis einzuschreiben.