【 Rückenblüten II 】
Fr. 29. November – So. 05. Januar
GASTSPIEL
Do. 28. November
VERNISSAGE
Vernissage mit Speed Speech mit Prof. Dr. Margrit Tröhler, Filmwissenschaft Universität Zürich
Serielle Verfahren und Ornamente bestimmen das künstlerische Arbeiten von Elisabeth Ritschard. Physische wie auch gerechnete Quellen bestimmen dabei ihre Ästhetik. Mit seriellem, gleichförmigem Arbeiten, sei es Handarbeit, eine Maschine zu bedienen oder sich permanent zu wiederholen, verbinden wir in unserer individualistisch geprägten Kultur nicht gerade Positives. Eher ist das vermeintlich Extraordinäre, das immer Neue und Aufregende, das einen guten Ruf besitzt. Dass die Spezialisierung und Rationalisierung in letzter Konsequenz ihre dunklen Seiten gezeitigt hat, ist unbestritten. Beim Betrachten Elisabeth Ritschards Arbeiten geht es aber nicht primär um die Entfremdung des Menschen, welche mit dem Aufkommen von industriellen und maschinellen Arbeitsprozessen einherging; vielmehr sprechen ihre "Bildmaschinen" ein Bedürfnis nach gleichmässigen Strukturen an. In den Schaufenstern sind in sich ruhende Formen zu sehen, die sich dennoch langsam entwickeln. Es sind auch die Wiederholung und die Wiederkehr, die unsere Aufmerksamkeit und Faszination bannen können und den Blick auf das symmetrische, organisch Wachsende konzentrieren.
Mit "Rückenblüten II" präsentiert Elisabeth Ritschard zwei computergenerierte, animierte Ornamente in den grossen Schaufenstern von DOCK. Der Ort ist geradezu prädestiniert für die beiden Arbeiten, agiert das Fenster doch auch als Eingang zu einem Bildraum, der in der sichtbaren Wirklichkeit oft auch als Spiegelfläche und Verdoppler agiert. Die Künstlerin verwendet den menschlichen Körper als fotografische Vorlage, zerlegt ihn in Teile, kopiert ihn in Ausschnitten mehrfach und fügt ihn wieder zusammen. Es entstehen neue Körperlichkeiten. Entfremdete Oberflächen formieren sich nach eigenen, und dennoch seltsam vertraut anmutenden Gesetzen.