【 Up 】
Fr. 23. November – Do. 03. Januar
GASTSPIEL
Do. 22. November
VERNISSAGE
Für die diesjährige Winterausstellung wurde das Basler Künstlerduo Christine Camenisch (*1956) und Johannes Vetsch (*1956) ausgewählt, die Schaufenster des DOCK zu bespielen. Sie zeigen eine im Grunde minimalistische Computeranimation, die ein Spiel mit der räumlichen Wahrnehmung treibt und deren atmosphärische Ausstrahlung besonders in der nächtlichen Stadt das Auge der Passanten fesselt.
"Up" ist eine bewegte, raumfüllende Audio-Video-Installation. Weisse Lichtstreifen gleiten über die Fenster. Die computeranimierten, grafisch konzipierten Linien verändern die Rezeption, indem sie aus dem statischen Raum einen bewegten machen. Die Projektion lässt einen – mithilfe der eigenen Bewegung in der Architektur – verschiedene optische und physische Effekte erfahren: Plötzlich fühlt man sich wie in einem Lift und der Raum um einen herum steigt in die Höhe empor; ein klassisches trompe-l'oeil. Und während bei der Betrachtung im Innern der Räume die eigene Silhouette in Form eines Schattens ins projizierte Bild tritt, erscheint und verschwindet sie für den vorübergehenden Passanten auf fast magische Weise.
Indem Camenisch und Vetsch dem Raum Licht hinzufügen, geschieht eine Auflösung von Materie bzw. von Oberfläche. Die Architektur scheint sich zu dematerialisieren und den Raum sozusagen hinters Licht zu führen. Die physische Existenz der Fenster als Übergang zwischen dem Innen- und dem Aussenraum wird beinahe aufgehoben, kann nur noch erahnt werden. Gleichzeitig treten räumliche Eigenheiten und architektonische Charakteristika in ungewohnter Deutlichkeit hervor. Die Streifen verbinden sich im Innern des DOCK mit den sorgfältigen und sonst eher unauffälligen Holzeinlegearbeiten rund um Fenster und Gesimse. Von der Strasse her hingegen werden die Linien zu Fortführungen der bossierten Steinfassade. So schafft es das Künstlerduo mit äusserster Genauigkeit, technischer Sorgfalt und einem präzisen Gespür für den Ort, das Künstlerarchiv an der Klybeckstrasse zu verwandeln. In neues Licht getaucht, wirkt die Arbeit simultan unterschiedlich gegen innen und aussen und wird so beinahe zu zwei verschiedenen Installationen. Der Raum ist gefüllt mit nichts als Licht und bietet uns und unserem Auge ein für Assoziationen offengehaltenes Lichtschauspiel.
Projektleitung: Lena Friedli und Ariane Koch