【 Zur Konstruktion von Erinnerung 】
Di. 13. März
19.30 Uhr
9x9 SPEAKING CORNER
Früher gab es die Tradition Alben mit leicht vergilbten Fotografien zum x-ten Mal miteinander zu betrachten und so gemeinsame Erinnerungen zu (re)produzieren. Heute erinnert das Facebook-Profil, mit einer zufällig generierten Wahl aus unzähligen Abbildungen, an vergangene Augenblicke. Eine Maschine wählt aus, was unsere Wahrnehmung der eigenen Vergangenheit nachhaltig prägt. Das ist eines von vielen Beispielen, wie äussere Ordnungssysteme unser Leben strukturieren und unsere Lebensgeschichten (mit)formen. Was bedeutet das für unseren Umgang mit dem was war? Unter welchen Bedingungen können wir angesichts der medialen Präsenz von unserer «persönlichen» Erinnerung sprechen? Oder gibt es ohnehin nur ein «kollektives Gedächtnis», welches alle Gedanken modifiziert? Können Erinnerungen bald digital «ausgelagert» werden?
Zu Gast ist Dr. phil Gregor Spuhler, Leiter des Archivs für Zeitgeschichte der ETH Zürich, welches Schrift-, Ton- und Bilddokumente aus privatem Besitz zur neueren Geschichte der Schweiz aufbewahrt und öffentlich zugänglich macht. Sowie der Künstler Marcel Mayer aus Basel, der in seinen grossformatigen Druckerzeugnissen die «Zeitgeschichte», oder wie er sagt «die Flut» an Bildern verarbeitet.
Projektverantwortliche: Helen Hagenbuch und Gabriella Disler
Bildnachweis: Gabriella Disler